Den größten Teil des letzten Jahres hat Stefan Beltzig in Brooklyn (New York, USA) verbracht und für seinen aktuellen Bilderzyklus den Umbruch in der Region um den Gowanus Kanal zeichnerisch dokumentiert.

Der Gowanus Kanal

Der Gowanus entstand Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem gleichnamigen Meeresarm Gowanus Creek. Mit einer Länge von nur 3 km, war der Kanal von unschätzbarer Bedeutung für die im Umland angesiedelten Gießereien, Kohlelager, Chemie- und Betonfabriken und entwickelte sich binnen kürzester Zeit zur meist befahrensten Wasserstraße des Landes. Der Kanal wurde auch wichtig für die Entladung des rotbraunen Sandsteins aus den Steinbrüchen in New Jersey, der zur Errichtung der typischen Brownstone-Häuser in den Bezirken rund um Caroll Gardens und Red Hook verwendet wurde.

Heute erinnert nur mehr wenig an die industrielle Bedeutung des Gowanuskanal und des Gebiets South Brooklyn. In der jüngeren Vergangenheit sorgte vor allem die zunehmende Luft- und Wasserverschmutzung des Kanals für Aufmerksamkeit. Um dem schadstoff- und geruchsintensiven Problem entgegenzuwirken, wurden nun entsprechende Reinigungsmaßnahmen ergriffen. Doch wie eine zähe Nebeldecke hängen vergangene Geschichten um Mord und Gewalt und die Nutzung des Kanals als Abwasserdeponie noch immer schwer über den Gowanuskanal und das benachbarte Hafenviertel Red Hook.

Die Zeichnungen aus dem aktuellen Zyklus waren im letzten September im Münchner Kunstpavillon ausgestellt und sind im September / Oktober 2013 bei OK HARRIS in New York zu sehen.

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