Dominic Dillier, Redakteur und Moderator vom Schweizer Radio DRS 3, hatte das Vergnügen ein Interview mit Sven Regener u.a. über seine Bücher, die Musik von Element of Crime, Kunst und Berlin zu führen. Ein spannendes Gespräch. In voller Länge und dazu auch das Konzert von Element of Crime im Kiff in Aarau gibt es zu hören auf www.drs3.ch

Ein paar Zitate aus dem Interview, insbesondere rund um die Kunst, haben wir hier zusammengestellt.

Sven Regener…

…über Kritik

„Ein erstzunehmender Künstler wird ja das, was er macht, nicht ändern, nur weil irgendjemand schreibt, dass er das doof findet.“

„Ehrlichkeit ist für mich in der Kunst kein Kriterium.“

„Kritiker sind dem Publikum gegenüber verantwortlich und nicht mir.“

„Man darf sich nicht über schlechte Kritik beschweren, aber dann muss man sich auch für gute Kritik nicht bedanken.“

… über Kunst

„Ich hab auch keine Botschaft […] In der Kunst kommt es nicht drauf an, sich mitzuteilen oder auszudrücken.“

„Es geht darum, dass man Kunst macht. Das man etwas schafft, das es vorher nicht gab. Man spielt. deshalb mag ich auch nicht den Begriff der Arbeit in der Kunst. […] In der Kunst wird gespielt und das mögen wir an der Kunst. Wir wollen bei der Kunst nicht das Ergebnis harter Arbeit sehen.“

„Das Tolle an der Musik ist, das auch das Traurige schön ist. […] Im richtigen Leben macht das Traurige nicht glücklich. In der Musik aber schon. Das macht ja die Musik zu einer einzigartigen, tollen Kunst.“

…über das Zitat „Kunst ist, wenn einer sagt, dass es Kunst ist und jemanden findet, der ihm das glaubt.“ aus seinem Buch „Der kleine Bruder“

„Wir machen auch einen Fehler, wenn wir glauben, dass der Begriff Kunst an sich auch schon eine Wertung sei. Wir dürfen nie vergessen, es gibt auch schlechte Kunst. […] Wenn etwas Kunst ist, dann ist es Kunst. Es nützt nichts zu sagen, das ist keine Kunst, weil das doof ist oder so. Nein, Kunst kann auch doof sein. Kunst kann auch langweilig sein. Aber trotzdem ist es Kunst. In dem Moment wo ich selber sage, dass es Kunst ist und ich einen finde, der mir das glaubt.“

„Auch die Liebe zur Kunst ist keine Tugend. ich finde es toll, wenn die Menschen Kunst lieben, aber es gibt auch Leute, die können damit nichts anfangen. Dann ist das auch in Ordnung. Das sind alles nur Angebote.“

…über Berlin

„Es ist die größte Stadt, die wir haben. Und in gewisser Hinsicht auch die Entspannteste. Weil Berlin ja eine Stadt ist, die ja gar nicht gebraucht wird. Berlin ist ja eigentlich in Deutschland eine völlig sinnlose Stadt. […] Ich persönlich lebe da wahnsinnig gern, aber es ist eben doch eine sehr entspannte Stadt, weil sie sehr wenig wirtschaftlichen Druck ausübt. Man kann dort ziemlich leicht leben. Das macht es für viele Künstler, vor allem junge Künstler, sehr einfach dort hinzugehen und sich über Wasser zu halten.“

„Nach einer Woche Berlin sind sie einfach dabei. Das interessiert keinen Menschen mehr, wo er herkam, wer sie sonst so sind, was sie vorhaben und wo sie geboren sind, ob sie Berliner sind. Das interessiert einfach keinen Menschen; das ist völlig egal.“