In der Sammlung Beyeler in Basel findet die Klassische Moderne eine adäquate Wohnstätte. Nähert man sich dem Komplex vom Park aus, wird man sofort von der klaren Silhouette des Neubaus gefangen genommen, dessen Baukörper von Licht, Glas und Transparenz dominiert wird. Sofort erkennbar ist die Handschrift des Star-Architekten Renzo Piano. Kongenial neben dem historischen Villa Berower Gut in das Grün der Umgebung und in die Abstufungen des Geländes integriert, bietet es bereits von außen interessante Einblicke von Großzügigkeit, Schwerelosigkeit und Lichtdurchflutung, die sich verstärken, wenn man in das Innere tritt.

Das Museum wurde in den 1980er Jahren eigens für die Sammlung des Galeristen Ernst Beyeler gebaut. Sie birgt Meisterwerke der Kunst der vergangenen 100 Jahre, die von Skulpturen aus Afrika und Ozeanien kontrastiert werden. Eine Stiftungsgründung machte es möglich. Hochkarätige Kooperationspartner aus der Wirtschaft trugen dazu bei, dass das Museum in aller Welt gerühmt wird.

Der Bestand ist von hoher Güte. Namen wie Paul Klee, Eduardo Chillida, Piet Mondrian, Cézanne, Kandinsky, Seurat, Matisse, Monet, Van Gogh, Miró, Max Ernst, Chagall oder Henri Rousseau stehen für die Begründer und Meister der klassischen Moderne. Rauschenberg, Jackson Pollock, Christo, Mark Rothko, Barnett Newman, Alexander Calder, Josef Albers, Georg Baselitz oder Bisworth Kelly vertreten die internationale Spitzenkunst der jüngsten Jahrzehnte.

Claude Monets „Nymphéas“ (Seerosen) aus seinem Garten in Giverny, der Monet ab 1895 zum Zentrum seines Schaffens wurde, verweist auf den Zusammenhang von Form und Farbe mit Licht, Luft und Tageszeit. In dieser Zeit entstand auch sein Werk „La Cathédrale de Rouen“, das das Portal in einer besonderen Morgenstimmung zeigt, in der Form, Farbe und Atmosphäre ineinander fließen. Auch die heutige Kunst ist immer noch von der in diesem Bild erstmals dargelegten Auffassung Monets beeinflusst. Monet lässt den Baukörper als ein den Rahmen eines Bildes sprengendes, zu Himmel strebendes, gewaltiges und gleichzeitig visionär sublimiertes Phänomen erscheinen, das alles Licht zu absorbieren scheint. Die abstrakten Maler des Expressionismus griffen diese Vorstellung auf und führten sie fort.

Kataloge zur Gesamtsammlung aus dem Jubliäumsjahr 2007 und zu einzelnen Ausstellungen lassen sich im ArtShop der Sammlung Beyeler beziehen. Die klar gestaltete Website gibt Aufschluss über vergangene und kommende Ausstellungen. Im ArtClub Mitglied zu werden, bringt Vorteile.